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„Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken“ lautet die Parole auf den Fluren von Unternehmen in bedenklicher Schieflage. Und tatsächlich entbehrt die Vermutung, die Vorbildfunktion der obersten Führungsebene habe einen nicht unerheblichen Einfluss auf alle Mitarbeiter, nicht einer gewissen Logik.

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Nachfolgend die Top Ten der sichersten Anzeichen dafür, dass ein Chef seine Hauptaufgabe, das Unternehmen erfolgreich zu führen, nicht richtig wahrnimmt:

  1. Falsche Prioritäten setzen

Unproduktive Chefs setzen falsche Prioritäten. Im Grunde ließen sich sämtliche nachfolgenden Punkte unter diese Überschrift stellen. Denn wann immer ein Vorgesetzter seine wertvolle Zeit eine der nachfolgenden Beschäftigungen widmet, ist dies ein sicheres Anzeichen falscher Prioritäten. Dies ist oft dem Umstand geschuldet, dass ihm die eigentlichen Schlüsselaufgaben gar nicht bewusst sind. Produktive Chefs setzen die richtigen Prioritäten.

  1. „Im“ statt „am“ Unternehmen arbeiten

Unproduktive Führungskräfte arbeiten überwiegend „im“ statt „am“ Unternehmen. Sie kommen vor lauter Alltagsgeschäft nicht dazu, sich um ihre wesentlichen unternehmerischen Aufgaben zu kümmern. Häufig wird produktives Arbeiten dadurch verhindert, dass sie in erster Linie damit beschäftigt sind, brennende Feuer zu löschen. Und müssen sich, wenn Sie abends erschöpft ins Bett fallen, selbstkritisch die Frage stellen: War ich heute eigentlich produktiv oder nur beschäftigt? Produktive Chefs arbeiten vorranging „am“ statt „im“ Unternehmen.

  1. Überstunden machen

Unproduktive Chefs verwechseln Anwesenheit mit Leistung. Dabei wird der Grad ihrer Produktivität nicht durch die Dauer ihrer Anwesenheit bestimmt, sondern durch Ihre Fähigkeit, dafür zu sorgen, dass wesentliche Aufgaben bewältigt werden. Zudem wird es ein Vorgesetzter, der nicht in der Lage ist, in acht Stunden einen guten Job zu machen, auch in 10, 12 oder 14 Stunden nicht zu nennenswert besseren Ergebnissen bringen. Demnach sollte es auch nicht ihr Hauptanliegen sein, die eigene Vollbeschäftigung zu sichern. Produktive Chefs arbeiten nicht mehr, sondern anders.

  1. Störungen zulassen

Unproduktive Chefs lassen sich fortwährend ablenken. Egal ob E-Mails, Anrufe, Meetings oder eine Politik der offenen Tür – grundsätzlich signalisieren Zeitdiebe mit jeder Störung, dass deren Zeit wertvoller ist als ihre. Dabei sind Störungen von außen sind nur ein Teil des Problems. Häufig sind fortwährende Ablenkungen hausgemacht. Wir lassen uns durch unser Smartphone oder andere Geräte per Reminder über eingehende Nachrichten auf allen Kanälen akustisch und optisch erinnern und wundern uns dann, warum wir nicht konzentriert an einer Aufgabe arbeiten können. Umso wichtiger, sich regelmäßig abzuschotten, um sich eigenen, wichtigen Projekten zu widmen. Daher sorgen produktive Chefs dafür, dass sie nicht gestört werden.

  1. Unrealistisch planen

Unproduktive Chefs planen unrealistisch. Sie unterschätzen, was ihnen langfristig möglich und überschätzen, was kurzfristig machbar ist. Häufig begleitet Sie die naive Vorstellung, dass es in einigen Wochen weniger stressig ist. Tatsache ist: Es gibt nie genug Zeit, um alles zu erledigen, was unsere Aufmerksamkeit fordert, aber immer genug, um das Wesentliche zu tun. Dies gilt es, bei der Planung zu berücksichtigen. Deshalb sollten wesentlichen Meilensteine im Kalender notiert werden. Denn was nicht im Kalender steht, findet nicht statt. Produktive Chefs sind in der Lage, realistisch zu planen.

  1. Keine langfristigen Ziele setzen

Unproduktive Chefs verwechseln Wichtigkeit mit Dringlichkeit. Wer sich vom Diktat des Dringlichen täuschen lässt, dem wird es unmöglich, sein Unternehmen in den wesentlichen Fragen voranzubringen. Getreu dem Motto „Sobald wir unser Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen“ werden sämtliche Entscheidungen und daraus resultierende Handlungsanweisungen in Ermangelung einer langfristigen Zielsetzung an der kurzfristig Orientierung oder gar am Tagesgeschäft ausgerichtet. Produktive Chefs hingegen setzen sich langfristige Ziele, an denen sie sich orientieren.

  1. Nicht an der Zukunft orientieren

Unproduktive Chefs blicken nicht in die Zukunft. Zeit ist das neue Kapital und Geschwindigkeit ist seine Währung. War es in der Vergangenheit ausreichend, sich lediglich das Schlagwort „Qualität“ auf die Fahnen zu schreiben, ist dies inzwischen für jeden Kunden längst zu einem Selbstverständnis geworden. Längst geht der Trend in eine andere Richtung: Der Kunde von heute erwartet Geschwindigkeit. Tempo ist das wichtigste Instrument moderner Serviceorientierung. Ist ein Unternehmen zu langsam, wirkt sich die Beschleunigung unseres Wirtschaftslebens sogar kontraproduktiv aus: Binnen Sekunden ist der Unmut veröffentlicht und verbreitet und damit zusätzlich potenziert. Produktive Chefs widmen neuen Trends daher ausreichende Aufmerksamkeit.

  1. Keine Verantwortung übertragen

Unproduktiven Vorgesetzten fehlt die die wichtige Fähigkeit, loslassen zu können. Sie trauen sich nicht, ihr Unternehmen allein zu lassen, weil es sonst drunter und drüber geht. Tatsächlich jedoch wird der Grad der Freiheit eines Unternehmers durch die Dinge bestimmt, um die er sich nicht kümmern muss. Mitarbeiter sollten auch während der Abwesenheit des Chefs in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen und Probleme zu lösen. Alles allein lösen zu wollen, versetzt sie schnell in die Rolle eines Vorgesetzten im Elfenbeinturm. Und schlimmer noch: Es spricht sich unter den Mitarbeitern herum. Und schon bald hat der unproduktive Vorgesetzte sich ebenso unproduktive Mitarbeiter herangezogen, die für ein unproduktives Unternehmen (un)tätig sind. Daher verstehen erfolgreiche Vorgesetze, dass es das größte Ziel des Chefs sein muss, das Geschäft unabhängig von ihm zu führen.

  1. Ständig erreichbar sein

Unproduktive Chefs sind jederzeit rund-um-die-Uhr auf Empfang. Dabei ist ständige Erreichbarkeit kein Erfolgsnachweis, sondern verhindert die erforderliche Konzentration auf eigene Ziele. Daher sollte jede Form der Kommunikation, wie etwa Telefonate oder Besprechungen, in jedem Fall limitiert und blockweise zu festen Zeiten durchgeführt werden. Dies gilt in besonderem Masse auch für Soziale Netzwerke, YouTube, Nachrichten und Blogs. Wer ständig E-Mails beantwortet und laufend Telefonate ungefiltert entgegennimmt, läuft Gefahr, ausschließlich die To do-Liste von Anderen abzuarbeiten. Daher sind produktive Chefs nicht ständig erreichbar.

  1. Andere Lebensbereiche vernachlässigen

Unproduktiven Chefs fällt es schwer, die Arbeit ruhen zu lassen und wirklich abzuschalten. Sie nehmen Arbeit mit nach Hause, schreiben ihren Mitarbeitern E-Mails mit Arbeitsanweisungen auch nach zwanzig Uhr und fahren auch am Wochenende ins Büro. Damit betreiben sie Raubbau an ihren Ressourcen. So können sie weder ihren Akku wieder aufladen noch den Bedürfnissen ihrer Familie gerecht werden. Früher oder später aber wird jedem bewusst: Es gibt mehr, als nur Arbeit. Wohl dem, der diese Erkenntnis früher erlangt. Denn niemand wird sich am Ende seines Lebens wünschen, er hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen. Produktive Chefs beherrschen die Balance von Anspannung und Entspannung und widmen allen Lebensbereichen ausreichende Aufmerksamkeit.

Wenn auf Sie selbst mehr auf zwei dieser Symptome zutreffen, haben Sie ein Problem. Reagieren Sie postwendend. Holen Sie sich Hilfe von außen. Sichern Sie sich bei Bedarf die Unterstützung eines Coaches oder Beraters. Sie haben keine Zeit zu verlieren und können es sich nicht leisten, jede Erfahrung erst mühsam und kostspielig selbst zu machen.

Wenn Sie mehr als zwei dieser Symptome bei Ihrem Vorgesetzten ausmachen, haben Sie ein Problem. Sie können natürlich diesen Artikel einfach unauffällig aufgeschlagen an einem geeigneten Platz liegen lassen. Falls sich dennoch innerhalb der darauffolgenden 90 Tage nichts Bahnbrechendes ändert, sollten Sie allerdings schleunigst nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen.

Denn es ist nur eine Frage der Zeit …

Kennen Sie weitere schlechte Angewohnheiten? Dann schreiben Sie mir gerne einen (anonymen) Kommentar!

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